Wofür ist Brennnesseltee gut?
Die Brennnessel sollte so ziemlich jeden bekannt sein. Am Straßenrand oder im Garten hinter dem Haus überall sprießt und wächst die oft für Unkraut gehaltene Heilpflanze. Was viele nicht wissen ist, dass die Brennnessel eine große Rolle in der Heilkunde spielt. Grade Brennnesseltee, der aus den Blättern der Pflanze gemacht wird eignet sich besonders gut wenn du auf natürliche Heilmittel setzt.
In diesem Artikel zeigen wir dir wie gesund Brennnesseltee wirklich ist und welche Vorteile und Wirkung die Brennnessel hat. Außerdem gehen wir auf die Zubereitung von Brennnesseltee ein, zeigen dir worauf du beim Brennnesseltee kaufen achten solltest oder wie du ihn mit unserem Rezept ggf. selber machen kannst.
Schauen wir uns zunächst also einmal an wofür Brennnesseltee überhaupt gut ist.
Für was ist Brennnesseltee gut?
Das Anwendungsgebiet von Brennnesseltee ist vielfältig. Brennnesseltee ist gut für Organe, Haut, Haar, eine ganze Reihe an Krankheiten und vieles mehr. Brennnesseltee hat unter anderem folgenden Vorteile:
- Wirkt entwässernd
- Hilft bei Harnwegsinfektionen
- Regt den Stoffwechsel an
- Verbessert das Hautbild
- Lindert Magen und Menstruationsbeschwerden
- Hilft bei Rheuma und Gicht
- Fördert das Haarwachstum
- Regt den Appetit an
- Senkt den Blutzucker
Wie du siehst, ist die Liste an gesundheitlichen Vorteilen für Brennnesseltee ziemlich lang. Keine Frage also, dass Brennnesseltee durchaus gesund ist. Im Folgendem möchten wir ein paar häufig aufkommende Fragen zu der Wirkung und den Vorteilen von Brennnesseltee für dich klären.
Kann man mit Brennnesseltee abnehmen?
Viele Fragen sich, ob man mit Brennnesseltee abnehmen kann. Damit dieses Thema nicht falsch verstanden wird, möchten wir uns gerne genau auf die Frage beziehen. Mit Brennnesseltee kann man abnehmen aber man nimmt nicht nur allein durch Brennnesseltee ab.
Was passiert also im Körper, wenn man Brennnesseltee während einer Diät zu sich nimmt?
Brennnessel ist Stoffwechselfördernd. Ein guter Metabolismus (wissenschaftlicher Name für Stoffwechsel) heißt einfach erklärt, dass unser Körper die Nährstoffe aus der Nahrung schneller aufnimmt und Abfallprodukte ausscheidet. Dadurch nehmen Menschen mit einem guten Stoffwechsel für gewöhnlich einfach ab und können ihr Gewicht einfacher halten.
Ein zweiter Vorteil der für Brennnesseltee während der Diät spricht, ist seine entschlackende und entwässernde Wirkung. Durch eine Entschlackungskur kann man zum einen überschüssiges Wasser aus den Geweben bekommen und zum anderen Schad- und Giftstoffe, die sich im Körper angesammelt haben ausscheiden. Diese Schadstoffe und Schlacken setzen sich üblicherweise in unseren Fettzellen ab und binden diese. Dadurch kann ein hoher Anteil Giftstoffe und Schlacken das Abnehmen erschweren. Werden diese jedoch ausgeschwemmt lässt sich in Verbindung mit einer gesunden Ernährung und Sport leichter Fett abbauen.
Brennnesseltee solltest du unserer Meinung aber nicht als ‚Diät-Tee‘ sehen. Viele Marken werben mit Teesorten die Schlank machen würden. Diese Versprechen sind jedoch oft irreführend und können falsch verstanden werden. Tee an sich macht nicht schlank. Es ist zu empfehlen sich die Vorteile verschiedener Kräuter und Teesorten wie z.B. Brennnesseltee zu nutzen zu machen. Ein gesunder Lebensstil mit der richtigen Ernährung und ausreichend Bewegung ist fürs Abnehmen jedoch unabdingbar.
Ist Brennnesseltee gut für die Leber?
Die Brennnessel hat keinen direkten Einfluss auf die Funktion Leber. Allerdings wirkt Brennnesseltee entgiften und kann die Leber damit bei ihrer täglichen Aufgabe unterstützen. Durch die entlastende Wirkung ist Brennnesseltees also indirekt gut für die Leber.
Die Leber ist das größte Stoffwechsel- und neben der Niere das wichtigste Entgiftungsorgan unseres Körpers. Sie ist für eine große Anzahl lebenswichtiger Funktionen verantwortlich. Durch die vielen Schadstoffe, die wir täglich über unsere Nahrung aufnehmen, ist die Leber ständig Giftstoffen ausgesetzt. Die Regenerationsfähigkeit der Leber ist allerdings außerordentlich gut, damit kann sie sich sogar von chronischen Krankheiten relativ schnell regenerieren. Trotzdem lohnt es sich die Aufnahmen von Schadstoffen durch eine naturbelassene Ernährung zu minimieren und die Ausscheidung dieser durch z.B. Brennnesseltee zu unterstützen.
Ist Brennnesseltee harntreibend?
Brennnesseltee ist eines der beliebtesten Getränke für Entwässerungskuren. Woran liegt das? Brennnesseltee wirkt Harntreibend und damit Entwässernd. Aus diesem Grund ist Brennnesseltee auch eines der bekanntesten Hausmittel bei Blasenentzündungen und Nierengrieß. Mittlerweile wird der Tee aus den Brennnesselblättern aufgrund seiner durchspülenden Wirkung in allen möglichen Bereichen verwendet, in denen es um die Ausscheidung von Wasser oder Abfallprodukten im Körper geht. Dazu gehören Entschlackungs- und Entgiftungskuren, Heilfasten oder Basenfasten, Harnweginfektionen und sogar zur Vorbeugung gegen Nierensteine.
Brennnesseltee bei Wassereinlagerungen
Wassereinlagerungen im Körper sind eine unangenehme und auch nervige Sache. Wie du bereits weißt, wirkt Brennnesseltee entwässernd. Damit eignet sich der Tee natürlich auch bei Wassereinlagerungen im Körper. Grade Frauen die arbeitsbedingt viel sitzen oder stehen müssen sind im Sommer anfällig für Wassereinlagerungen in den Beinen. Wie du das Wasser aus den Beinen bekommst, erfährst du in unserem Artikel: Tee zum Entwässern der Beine.
Ist Brennnesseltee gut für die Haare?
Ein weiterer und wahrscheinlich eher unbekannterer Vorteil der Brennnessel ist ihre positive Wirkung auf Haut und Haar. Besonders für das Haar soll Brennnesseltee wahre Wunder wirken. Vorteile von der Anwendung von Brennnesseltee auf Haar und Kopfhaut sind zum Beispiel:
- Gut gegen Schuppen
- Hilft bei Haarausfall
- Mindert Kopfhautjucken
- Unterstützt gesunden Haarwuchs
Bereits in vielen Shampoos und Haarpflegeprodukten wird die Brennnessel angewandt. Wer aber auf weitere Zusatzstoffe bei der Haarpflege verzichten möchte, kann sich ganz einfach Brennnesseltee zubereiten. Durch die vielen Vitamine und Mineralstoffe wirkt sich Brennnesseltee nämlich spürbar gut auf die Haare und Haut aus. Der hohe Anteil an Mineralien fördert die Durchblutung Kopfhaut und stärkt damit die Haarwurzel und sorgt für ein gesundes Haarwachstum. Außerdem reinigt Brennnesseltee die Hautporen und kann, wenn auf der Kopfhaut angewendet ein wirksames Mittel gegen Schuppen und trockne Haut sein.
Du siehst also, Brennnesseltee hat einiges an positiven Wirkungen auf unseren Körper zu bieten und genau deshalb ist sie auch eine der beliebtesten Heilpflanzen in den oben genannten Bereichen. Nachdem du nun also über eine ganze Reihe an Vorteilen von Brennnesseltee Bescheid weißt, zeigen wir dir wie du Brennnesseltee selber machen kannst, worauf du beim Kauf von fertigen Brennnesseltees achten solltest und wie du Brennnesseltee am besten zubereitest.
Brennnesseltee selber machen
Wer im Einklang mit der Natur lebt, gerne spazieren geht oder sich für das Sammeln von Wildkräutern interessiert, kann sich einen Vorrat an eigenen Brennnesselblättern pflücken und diese zu einem Tee zubereiten.
Die beste Jahreszeit zum Pflücken von Brennnesselblättern ist das Frühjahr. Brennnesseln findet man quasi überall. Du solltest jedoch darauf achten, dass du keine Brennnesselblätter an viel befahrenen Straßen oder an Feldrändern auf denen gespritzt wird sammelst, da diese von chemischen Stoffen befallen seien könnte. Auch ist zu empfehlen bei der Ernte Handschuhe anzuziehen damit du nicht von der Brennnessel gestochen wirst. Am besten eignen sich die jungen Brennnesselblätter, die an der Spitze wachsen und eine Hellgrüne Farbe haben. Diese kannst du dann mit einer Gartenschere abschneiden oder auch einfach abzupfen.
Weitere Tipps zum Sammeln von Brennnesselblättern findest du unter folgendem Link:
Quelle: https://www.ichlebegruen.de/Artikel/110/Brennnesseln-sammeln-Auf-was-muss-ich-achten
Wenn du nun die gepflückten Brennnesselblätter zu Hause hast, gibt es zwei Optionen. Je nach der gesammelten Menge kannst du diese entweder trocknen und über längeren Zeitraum verzehren oder direkt zu einem Tee zubereiten.
Zum Trocknen der Blätter kannst du diese am besten in einem trockenen und luftigen Raum aufhängen. Dafür bindest du sie zu kleinen Sträußen zusammen und lässt sie mit einem dünnen Band oder Faden von der Wand oder einer Stange herunterhängen. Nachdem die Blätter trocken sind, kannst du diese beispielsweise in einem Mörser zerkleinern und in einer luftdichten Dose o.ä. verstauen.
Für eine Tasse Tee verwendest du ca. 2-3 frische Brennnesselblätter oder einen gehäuften Esslöffel der getrockneten Blätter.
Auf die Zubereitung von frischen und getrocknetem Tee gehen wir noch einmal genau im über nächsten Absatz ein.
Brennnesseltee kaufen
Falls dir der Aufwand deinen Brennnesseltee selbst zu machen zu groß ist, gibt es viele Anbieter von fertigem Brennnesseltee oder Brennnesselteemischungen. Wenn du also Brennnesseltee kaufen möchtest empfehlen wir dir auf ein paar Qualitätsmerkmale zu achten. Brennnesseltee aufgrund seiner Anwendungsgebiete frei von jeglichen Schadstoffen und chemischen Dünge- oder Pflanzenschutzmitteln sein. Achte bei der Wahl deines Produktes also am besten darauf, dass der Tee aus kontrolliert biologischem Anbau stammt und frei von jeglichen Zusatz- und Aromastoffen ist.
Sobald du nun die fertige Brennnesselteemischung oder ggf. die selbst gepflückten Brennnesselblätter zu Hause hast, solltest du wissen wie du deinen Brennnesseltee am besten zubereitest.
Zubereitung von Brennnesseltee
Für die Zubereitung von Brennnesseltee unterscheiden wir einmal die selbst Gepflückten Blätter und die fertig gekauften Teemischungen.
Zubereitung von selbst gepflückten Brennnesselblättern
Nachdem du also die Brennnesselblätter gepflückt und ggf. sogar getrocknet hast, wird es Zeit zu wissen wie du deinen Brennnesseltee zubereiten kannst.
Für eine Tasse 250ml solltest du ca. einen Esslöffel der getrockneten und zerkleinerten Blätter oder 2-3 frische Brennnesselblätter verwende.
Die Blätter werden anschließend mit kochendem Wasser übergossen und für 10 Minuten ziehen gelassen. Nachdem der Tee gut durchgezogen hat kannst du ihn durch ein Sieb in eine zweite Tasse füllen und nach etwas abkühlen bei angenehmer Trinktemperatur genießen.
Zubereitung von gekauftem Brennnesseltee
Wenn du dich für einen bereits fertigen Brennnesseltee entschieden hast solltest du dich an die Angaben des Herstellers halten. Diese sind meistens auf der Rückseite der Verpackung vermerkt.
Bei reinem Brennnesseltee weicht die Ziehzeit und Menge des Tees üblicherweise nicht zu weit von der des selbst gepflückten Tees ab.
Solltest du dich für eine Brennnesselteemischung entschieden haben können die Zubereitungsempfehlungen durch andere Kräuter variieren.
Für unseren Kräuterguru solltest du z.B. 2-3 Teelöffel des losen Tees verwenden und bei einer Wassertemperatur von 100°C für ca. 5-8 Minuten ziehen lassen. Dadurch entfalten sich die verschiedenen Aromen und Wirkungen der enthaltenen Heilkräuter am besten.
Wenn du mehr über die richtige Zubereitung von Tee wissen möchtest haben wir in unserem Blogartikel Tee richtig Zubereiten 4 Schritte für die perfekte Zubereitung für dich vorbereitet. Außerdem gehen wir auf die unterschiedliche Zubereitung der verschiedenen Sorten ein.
Wie oft soll man Brennnesseltee trinken?
Wie oft du Brennnesseltee trinken solltest, hängt etwas von der Anwendung ab. Möchtest du deinen Körper entwässern solltest du täglich ca. 2-3 Tassen Brennnesseltee trinken. Dabei sollte deine Kur eine Länge von ca. 3 Wochen nicht überschreiten. Generell solltest du beim Entwässern darauf achten, dass du viel trinkst. Genügend Wasser ist also wichtig. Auch weitere Kräuter sind bei einer solchen Kur wichtig, da sie viele Mineralien und Spurenelemente besitzen. Deshalb eignet sich es den Brennnesseltee mit Heilkräutern zu kombinieren oder eine Brennnesselteemischung zu verwenden.
Wenn du mehr über das Thema entwässern mit Tee wissen möchtest, schau dir gerne unseren Artikel: Welcher Tee entwässert an.
Weitere Fragen zu Brennnesseltee
Du kennst jetzt also nicht nur die Wirkung von Brennnesseltee, sondern weißt auch wie du diesen selbst herstellen kannst oder worauf du beim Kauf von Brennnesseltee achten musst. Außerdem haben wir besprochen wie du dir deinen Brennnesseltee Zubereiten solltest und wie oft du diesen trinken solltest. Im Anschluss möchten wir dir noch einmal erläutern, wann du eventuell auf Brennnesseltee verzichten solltest und welche Nebenwirkungen dieser haben kann.
Kann man Brennnesseltee während der Schwangerschaft trinken? In der Schwangerschaft können schnell Wassereinlagerungen im Körper und grade in den Beinen auftreten. Obwohl dem Brennnesseltee eine entwässernde Wirkung nachgesagt wird, solltest du in der Schwangerschaft auf ihn verzichten. Dies hat mit der Veränderung des Blutes während der Schwangerschaft zu tun.
Der genaue Grund warum sich Brennnesseltee während der Schwangerschaft nicht eignet, wird unter folgendem Link gut erklärt: https://praxistipps.focus.de/brennesseltee-in-der-schwangerschaft-worauf-muetter-achten-muessen_99708
Kann man Brennnesseltee während dem Stillen trinken? Während der Stillzeit solltest du Brennnesseltee, wenn überhaupt nur in geringen Mengen zu dir nehmen. Da seine entwässernde Wirkung die Milchbildung reduzieren kann. Für diese Zeit gibt es aber Alternativen wie z.B. Fenchel, Kümmel oder Anis. Auch gibt es mittlerweile eine ganze Reihe Stilltees mit Kräutern, die speziell auf die Milchbildung ausgelegt sind.
Welche Nebenwirkungen hat Brennnesseltee?
Brennnesseltee kann in speziellen Fällen ein paar leichte Nebenwirkungen haben. Durch die stark entwässernde Wirkung kann Brennnesseltee z.B. bei unzureichender Wasserzufuhr austrocknen. Deshalb solltest du darauf achten während der Kur stets genügend zu trinken. Auch bei Niereninsuffizienz ist von Brennnesseltee abzuraten, da dieser die Niere zusätzlich belastet. Ein übermäßiger Konsum von über einem Liter Brennnesseltee kann außerdem zu leichten Magen-Darm-Beschwerden wie z.B. Durchfall führen.