Tee ist nach Wasser das am häufigsten getrunkene Getränk der Welt. Schwarzer Tee ist nicht nur Deutschlands absoluter Favorit, sondern gilt auch in England, Indien und vielen Regionen des Mittleren Osten als der beliebteste Tee überhaupt.
Schwarztee stammt genau wie auch weißer oder grüner Tee von der Teepflanze „Thea Camellia“. Der Unterschied liegt lediglich in der Herstellung von schwarzem Tee, denn dieser wird im Gegensatz zu den anderen Teesorten (voll) fermentiert.
Durch verschiedene Anbaugebiete und Erntezeiten gibt es eine Reihe verschiedener Schwarzteesorten mit unterschiedlichen Charakterzügen, Stärken und Geschmäckern.
Die verschiedenen Sorten schwarzer Tee
Assam
Das indische Anbaugebiet Assam ist das größte und für Schwarztee berühmteste Anbaugebiet der Welt. Der gleichnamige Staat befindet sich im Nord-Osten Indiens und begünstigt durch sein tropisches Klima den Anbau von Tee ungemein.
Schwarzer Tee Assam ist besonders für seinen kräftig, würzigen Geschmack bekannt.
Assam Tee wird nicht nur pur getrunken, sondern wird vor allem in Teemischungen wie dem berühmten Ostfriesentee und Gewürzteemischungen wie dem traditionell indischem Masala Chai verwendet.
Dajeeling
Auch Darjeeling liegt in Indien gehört zu den bekanntesten Anbaugebieten weltweit. Etwas weiter nördlich als Assam, an den Vorgebieten des Himalaya wird der Tee auf etwas über 2000 Meter Höhe angebaut und bekommt durch das milde Klima ein feineres Aroma.
Bei schwarzem Tee Darjeeling unterscheidet man unter First Flush und Second Flush, welche sich auf die Erntezeiten beziehen. Wobei der First Flush zwischen Ende Februar und Ende April und der Second Flush Anfang Juni bis Anfang Juli geerntet wird.
Der First Flush gilt als edler und qualitativ hochwertiger, außerdem ist er für sein mildes Aroma bekannt. Der Second Flush hingegen besitzt ein etwas kräftigeres Aroma.
Das Darjeeling Gebiet besitzt einen hohen Anteil an biologischen Anbauflächen, ca. 50% des Tees ist Bio. Dazu zählen sowohl der schwarze Tee Darjeeling First Flush als auch der Second Flush.
Ceylon
Ceylon Tee stammt aus der im indischen Ozean liegenden Insel ‚Sri Lanka‘, die zur Zeit der britischen Kolonien noch den Namen ‚Ceylon‘ trug. Auf der Insel gibt es drei Hauptanbaugebiete: Uva, Dimbula und Nuwara Eliya.
Ceylon Tees haben einen herben kräftigen Geschmack und unterscheidet sich vor allem durch seine leichte Zitronennote von anderen Schwarztees.
Die Qualität des Tees unterscheidet sich durch die Höhenlage der Teeplantage. Je höher eine Plantage liegt, desto hochwertiger sei auch der Tee. Der sogenannte „Low Grow“ liegt bis zu 600m über dem Meeresspiegel, der „Mid Grow“ in 600m - 1200m Höhe, und der als qualitativ hochwertigsten geltende „High Grow“ wächst auf einer Höhenlage ab 2000m.
Englische Teesorten
In England wird zum größten Teil ausschließlich schwarzer Tee getrunken. Besonders kräftige Schwarztees wie Assam, Ceylon und schwarze Tees aus China oder Kenia werden von den Briten bevorzugt.
Neben einer Reihe anderer Sorten und beliebter Marke gehören die Teemischung ‚English Breakfast‘, ‚5 o’clock‘ und ‚Earl Grey‘ zu den bekanntesten und auch in Deutschland beliebten Schwarzteesorten.
English Breakfast
English Breakfast ist eine der beliebtesten Teemischungen der Briten. Üblicherweise besteht diese aus Assam, Ceylon und Kenia-Tee und wird mit Milch und Zucker zubereitet.
Der englische Frühstückstee ist nicht nur bei den Engländern, sondern auch bei uns zu Lande beliebt geworden. Durch die kräftigen Teesorten der Mischung gilt er als guter Kaffeeersatz am Morgen.
5 o’clock Tee
Die längste Tradition steckt hinter dem englischen Afternoon Tee. Denn dieser gehört schon seit mehreren hundert Jahren zu englischen Teekultur. Der Name 5 o’clock stammt ursprünglich aus Deutschland und wird von den Engländern nicht verwendet.
Als typischer „Afternoon Tea“ gilt z.B. ein eher blumiger Darjeeling. Teilweise wird aber auch eine etwas stärkere Grünteesorte wie grüner Tee Gunpowder verwendet. Zum Nachmittagstee werden außerdem üblicherweise süße oder salzige Snacks serviert.
Earl Grey
Auch Earl Grey gehört zu den Klassikern in Großbritannien und das, obwohl er als aromatisierter Tee gilt. Earl Grey besteht nämlich ursprünglich aus chinesischen Schwarztee und Bergamotten Öl.
Das Öl der Bergamotte gibt dem Tee einen einzigartigen, leicht fruchtigen Geschmack. Außerdem steckt eine außergewöhnliche Geschichte hinter dem weltbekannten Tee.
Bei Earl Grey gilt es besonders auf die Verwendung von natürlichen Zutaten zu achten. Denn grade bei preiswerteren Tees wird das Aroma aus Bergamotten Öl wird oft durch kostengünstige Aromastoffe ersetzt.
Ostfriesentee
In Ostfriesland befindet sich Deutschlands wohl größte Teekultur. Die Ostfriesen trinken ca. 300 Liter Tee pro Kopf im Jahr und damit ca. 11-mal so viel wie der Rest der Deutschen.
Ein typischer Ostfriesentee ist kräftig im Geschmack und besteht aus 10 – 20 verschiedenen Sorten schwarzer Tee. Üblicherweise enthält die Mischung vor allem schwarzen Tee Assam und Ceylon aber auch Darjeeling und Afrikanische Schwarzteesorten.
Welcher schwarze Tee ist mild?
Wenn du nach einem milden schwarzen Tee suchst, ist ein Darjeeling die richtige Wahl. Besonders der aus der ersten Ernte stammende Darjeeling First Flush besitzt einen milden Geschmack, der dem eines Grüntees ähnelt.
Aber auch mit der richtigen Zubereitung deines Schwarztees kannst du bestimmen, ob der Tee eher stärker oder milder wird. Grundsätzlich kann man sagen, je länger er zieht, desto stärker wird er.
Was ist der Unterschied zwischen Earl Grey und Darjeeling?
Auch wenn es mittlerweile durchaus Earl Grey Tees gibt die Darjeeling als Grundlage verwenden, unterscheiden sich die beiden stark voneinander.
Darjeeling bezeichnet einen aus dem gleichnamigen Gebiet stammenden Schwarztee während Earl Grey eigentlich kein eigenes Anbaugebiet besitzt, sondern sich lediglich durch die Herstellung unterscheidet.
Earl Grey Tee verwendet schwarzen Tee aus bekannten Anbaugebieten als Grundlage (ursprünglich chinesischen Schwarztee) und bekommt durch die Zugabe von Bergamotten Öl sein einzigartiges Aroma.
Darjeeling hingegen ist eines der bekanntesten Anbaugebiete weltweit und der daraus stammende Schwarztee ist rein und nicht aromatisierter.
Welchen schwarzen Tee trinkt man mit Milch?
Tee mit Milch oder etwas Sahne zu trinken ist besonders in England und Ostfriesland verbreitet. Aber auch in Indien trinkt man den sogenannten Chai zusammen mit Milch.
Üblicherweise handelt es sich dabei um schwarzen Tee, wobei heutzutage auch manchmal grüner Tee mit Milch getrunken wird. Oft wird Milch verwendet um den kräftigen oder bei Sorten mit geringerer Qualität bitteren Geschmack des Tees zu mildern.
Am häufigsten werden starke Schwarzteesorten wie Assam und Ceylon oder auch Teemischung aus England oder Ostfriesland mit Milch genossen.
Fazit
Den beliebten schwarzen Tee gibt es aus verschiedenen Ländern, in verschieden Qualitäten und auch in unterschiedlichen Mischung. Ob kräftig oder auch mild Schwarztee ist Facettenreich.
Wer also wirklich in die Welt des Tees eintauchen möchte, für den gilt nur eins, ausprobieren! Neben dem üblichen Supermarkttee gibt es eine ganze Bandbreite an leckerer Sorten aus aller Welt. Sich mit schwarzem Tee zu beschäftigen ist eine abenteuerliche Reise durch verschiedene Teekulturen, die du nicht bereuen wirst.
Ob du ihn am Ende pur oder mit Milch trinken wirst und aus welchem Land er stammt, ist ganz dir überlassen. Wichtig ist nur, dass du auf die richtige Qualität achtest. Tee ohne Aromastoffe und aus biologischen Anbau sind nicht nur für deine Gesundheit, sondern auch für die Umwelt von großer Bedeutung.
Das könnte dich auch interessieren
Wie lange muss schwarzer Tee ziehen?